Bewegung in alltäglicher Dosis: 4 Tipps der Rheumaliga Schweiz

Im Rahmen des zweijährigen Schwerpunktthemas bringt die Rheumaliga Schweiz Menschen mit und ohne Rheuma zum bewussten Bewegen. Sie gibt konkrete Tipps, wie sich Bewegung leichter im Alltag umsetzen lässt – für zu Hause, am Arbeitsplatz, unterwegs oder in der Freizeit. Bewegung im Alltag ist wichtig und trägt zur Reduktion verschiedener Gesundheitsrisiken bei.

Die Rheumaliga Schweiz informiert, klärt auf und motiviert – dies im Rahmen des zweijährigen Schwerpunktthemas «Bewegung». «Ob mit oder ohne Rheuma: Jeder Schritt ist gesund­heitswirksam und gesundheitsrelevant», sagt Stefanie Wipf, Co-Leiterin Dienstleistungen der Rheumaliga Schweiz. Die allgemeine Empfehlung lautet 150 Minuten (zweieinhalb Stunden) moderate körperliche Aktivität pro Woche, die in kleine Einheiten unterteilt werden können. Folgende vier Tipps zeigen auf, wie das möglich ist:

1. Tipp: zu Hause

Wäsche aufhängen, Fenster putzen, staubsaugen oder den Küchenboden feucht aufnehmen: Versuchen Sie, täglich kleine Haushaltsarbeiten zu erledigen. Sie können dazu auch motivierende Musik einschalten und sich davon in Schwung bringen lassen. Platzieren Sie zudem eine Yogamatte da, wo Sie im Wohnzimmer ohne Umstände danach greifen können. So fällt es leichter, den Körper zu bewegen, während Sie beispielsweise fernsehen.

2. Tipp: Arbeitsplatz

Unterbrechen Sie das Sitzen stündlich mit etwas Bewegung und arbeiten Sie an einem höhenverstellbaren Schreibtisch abwechselnd sitzend und stehend. Kleine Meetings lassen sich gelegentlich auch in Form eines gemeinsamen Spazierganges oder stehend durchführen. Nehmen Sie sich mittags Zeit fürs Essen, aber nutzen Sie die halbe Mittagspause für einen zügigen Spaziergang.

3. Tipp: Unterwegs

Sie fahren Auto? Dann suchen Sie nicht nach der perfekten, nahe liegenden Parklücke, sondern parkieren in einiger Entfernung und spazieren den restlichen Weg. Wenn möglich, fahren Sie ein- oder zweimal pro Woche mit dem Velo zur Arbeit. Oder steigen Sie ein oder zwei Haltestellen früher aus dem Bus oder Tram, um den Rest zu Fuss zurückzulegen. Nehmen Sie wenn möglich die Treppen anstelle des Lifts.

4. Tipp: Freizeit

Verabreden Sie sich mit anderen zu regelmässigen Spaziergängen. Der sanfte Gruppendruck wirkt Wunder gegen den inneren Schweinehund. Laub zusammenrechen, den Rasen mähen und Erde mischen: Gartenarbeit ist wertvolle Alltagsbewegung, wenn Sie sie auf kleine Einheiten unter der Woche verteilen, statt alles am Samstag erledigen zu wollen.

Vorteile regelmässiger Bewegung

Alltagsbewegung erhöht die Herz-Kreislauf-Gesundheit, stärkt die muskuläre Fitness und verringert viele der mit Rheuma verbundenen Gesundheitsrisiken wie Bluthochdruck, Diabetes oder depressive Verstimmungen. Bewegung schmiert die Gelenke, stärkt den Knorpel und fördert die Knochendichte und -struktur. Auf diese Weise können eine Osteoporose oder Arthrose verhindert oder deren Entwicklung verlangsamt werden. Bewegung stärkt zudem die Abwehrkräfte, die durch eine chronische Erkrankung, medikamentöse Immunsuppression oder Nebenwirkungen oftmals geschwächt sind. Regelmässige Bewegung kann ausserdem die Muskeln, die die Wirbelsäule stützen, stärken und auf diese Weise Rückenschmerzen lindern.

Rheuma umfasst 200 unterschiedliche Erkrankungen des Bewegungsapparates, also der Muskeln, Sehnen, Gelenke, Knochen oder des Bindegewebes. Betroffene leiden häufig an starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen – auch Organe können involviert sein. In der Schweiz leben rund 2 Millionen Menschen mit Rheuma. Bereits Kinder und Jugendliche können betroffen sein: 1 von 1000 Kindern leidet an einer rheumatischen Erkrankung.