Bewohnerrat bringt Ideen ein
Zwei Frauen und ein Mann gehören dem Bewohnerrat des Laufenburger GZF-Pflegeheimes an. Das Dreierteam vertritt die Interessen und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. Als erfreulichen Nebeneffekt ihrer Aufgabe erachten sie den Austausch mit allen.
««Wenn ich zehn Jahre jünger wäre, würde ich mir vielleicht einen Rollator anschaffen, mit dem man Treppen hinauf- und hinuntersteigen kann.»»
Mathilde Borner
«Wenn ich zehn Jahre jünger wäre, würde ich mir vielleicht einen Rollator anschaffen, mit dem man Treppen hinauf- und hinuntersteigen kann.» Mathilde Borner verzieht im Gedanken an das teure Gerät ein wenig das Gesicht, lächelt dann wieder verschmitzt. Sie, die in diesem Jahr ihren 101. Geburtstag feiern wird, sei mit ihrem bisherigen Rollator ja eigentlich zufrieden. Hindernisse möglichst einfach überwinden zu können oder noch besser, ganz aus dem Weg schaffen zu lassen, das ist der 100-jährigen Mathilde Borner, der 87-jährigen Trudi Maître sowie dem 67-jährigen Josef Joller sehr wichtig. Gerade eben sind die drei in den Bewohnerrat des Pflegeheims des GZF gewählt worden. Sie vertreten während zweier Jahre die Anliegen und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner.
Themen für den technischen Dienst
«Es wäre schön, wenn während der warmen Jahreszeit die Schiebetüre auf die Terrasse ein Stück offengelassen würde, damit Bewohnerinnen und Bewohner mit Rollstühlen und Rollatoren besser nach draussen gelangen können», greift Mathilde Borner das Thema Hindernis an der Sitzung von Montagnachmittag ein weiteres Mal auf.
Trudi Maître erwähnt eine der Sitzbänke draussen vor dem Pflegeheim, bei der ihr das Aufstehen manchmal sehr schwerfalle. «Eventuell müsste man hier die Höhen wieder einmal kontrollieren», tönt es aus der Runde. «Ich werde das alles mit dem technischen Dienst anschauen», verspricht Sandra Richner-Vogel, Leiterin Pflegeheime. Sie, wie auch Vertreterinnen der Aktivierung, nehmen jeweils an den monatlichen Treffen des Bewohnerrates teil. Das nächste Mal wird auch der Küchenchef dabei sein. Die Mitglieder des Bewohnerrates werden sich vorgängig auf den Abteilungen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern nach deren Zufriedenheit und Anregungen im Zusammenhang mit den Mahlzeiten erkundigen. Einen Wunsch hat Mathilde Borner bereits. Sie, die insgesamt sehr zufrieden mit allem im Pflegeheim ist, vermisst beim Essen grünen Salat. «Andere Salate gibt es immer», meint sie. «Ich kläre ab, ob das speziell bestellt werden muss», so Sandra Richner-Vogel.
««Weil für mich wichtig ist, dass sich alle wohlfühlen. Besonders neue Bewohnerinnen und Bewohner brauchen am Anfang Orientierung und müssen bestmöglich integriert werden.»»
Josef Joller
Zur Sprache kommen auch geplante, grössere Anlässe. Im Juni steht ein Frühlingsfest im Pflegeheim sowie ein Besuch des Vogelparks Ambigua in Zeihen auf dem Programm. Später im Jahr, wahrscheinlich im September, ist Luzern das Ziel eines ganztägigen Ausfluges. An der Sitzung des Bewohnerrates wird in Bezug auf die Ausflüge ebenfalls das Abklären von behindertengerechten Zugängen angesprochen.
Josef Joller erwähnt, dass einer der Sender beim Fernsehgerät im Aufenthaltsraum nicht mehr funktioniert. Lachend und mit Blick Richtung Mathilde Borner meint er: «Du hast einen grösseren Bildschirm in Deinem Zimmer. Dann kommen wir halt zu Dir zum Fernsehschauen.» «Platz genug hätte ich ja», schmunzelt die Angesprochene.
Im Bewohnerrat macht sie mit: «Weil für mich wichtig ist, dass sich alle wohlfühlen. Besonders neue Bewohnerinnen und Bewohner brauchen am Anfang Orientierung und müssen bestmöglich integriert werden.» Durch das Führen eines Speiselokals während 40 Jahren sei sie im Umgang mit Menschen geübt. Josef Joller sagt von sich selbst, dass er über viel Durchsetzungsvermögen verfügt. Ihm ist es wichtig, die Wünsche der Bewohnenden an der richtigen Stelle anbringen zu können. «Dass sich alle wie zu Hause fühlen, ist mir sehr wichtig. Dafür werde ich mich einsetzen», betont Trudi Maître. Sich für die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims stark machen, niederschwellig die Anliegen aufnehmen und an der richtigen Stelle platzieren, dafür gibt es den Bewohnerrat. Ausserdem, so die drei Mitglieder unisono, «bleiben wir im Austausch mit allen und pflegen das Gespräch.»