Wie Entlastung wirkt: Neue Studie zur Wirkung von Betreuung zuhause

Eine neue Studie von Sotomo im Auftrag des Entlastungsdienstes Schweiz und der Paul Schiller Stiftung zeigt, dass gute Betreuung zur Senkung der Gesundheitskosten beitragen kann. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass durch gezielte Unterstützung und Betreuung zuhause nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert wird, sondern auch teure Heimaufenthalte im Alter vermieden oder hinausgezögert werden können.

Entlastung reduziert die Anzahl der Heimeintritte im Alter

Der Entlastungsdienst ermöglicht es betreuten Personen im Alter, länger zuhause zu bleiben. Übertritte in stationäre Einrichtungen können verzögert oder sogar vermieden werden. Dies entlastet das Gesundheitswesen sowohl finanziell als auch personell. 

Und das ist dringend nötig: Gemäss Prognosen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums OBSAN wird die Zahl der Pflegebedürftigen in der Schweiz bis 2040 um 69% steigen. Ohne Ausbau von Betreuungsangeboten zuhause wären 921 neue Pflegeheime nötig, die jährlich 6.4 Mrd. Franken kosten und zusätzliche Mrd. an Investitionen erfordern würden.

Bessere Vereinbarkeit von Betreuung und Beruf

Der Entlastungsdienst hilft dabei, die berufliche Integration der betreuenden Angehörigen zu erhalten. Fast die Hälfte der entlasteten Angehörigen geht häufig oder sehr häufig einer Erwerbstätigkeit nach, während die Mitarbeitenden des Entlastungsdienstes sich um die zu betreuende Person kümmern. Entlastung zuhause hat somit das Potenzial, die Vereinbarkeit von Betreuungsaufgaben und Beruf zu fördern und zu einer besseren Altersvorsorge der betreuenden Angehörigen beizutragen.

Verbesserung der Lebensqualität der betreuten Personen

Die Betreuung durch den Entlastungsdienst führt bei betreuten Personen zu einer Verbesserung der Lebensqualität und des Wohlbefindens in vielen verschiedenen Lebensbereichen, insbesondere in Bezug auf die mentale Gesundheit, das Gefühl eines erfüllten Lebens und die Alltagsstruktur. Damit deckt der Entlastungsdienst die wichtigen Handlungsfelder guter Betreuung gemäss dem Wegweiser für gute Betreuung im Alter (2020) der Paul Schiller Stiftung ab.

Effektive Verschnaufpausen für Angehörige

Die Entlastung fördert die psychische Gesundheit und stärkt die Selbstfürsorge sowohl der betreuten Personen als auch der betreuenden Angehörigen. Er schafft Freiräume für die Angehörigen und ermöglicht Ihnen, neue Energie zu tanken. Und dies bereits bei weniger als acht Stunden Entlastung pro Monat. So trägt die Entlastung zuhause auch zur Stabilisierung belastender Betreuungssituationen bei.

Entlastung muss für alle zugänglich sein

Die Studie zeigt die grosse gesellschaftliche Relevanz von Betreuungs- und Entlastungsangeboten zuhause. Die Unterstützung fragiler Personen, insbesondere älterer Menschen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Im Gegensatz zur Pflege wird die Betreuung aber nicht über das KVG finanziert. Deshalb können sich nicht alle Betroffenen die nötige Unterstützung leisten. Um den Bedürfnissen von Menschen mit Unterstützungsbedarf und ihren Angehörigen gerecht zu werden und langfristig Gesundheitskosten einzusparen, muss Betreuung zuhause besser finanziert werden!